Liber DCCCXIII vel ARARITA

Oh mein Gott! Eins ist Dein Anfang! Eins ist Dein Geist, und Deine Vertauschung ist Eins!

Lasse mich Deine Vollkommenheit vor den Menschen preisen.

Lasse mich durch das Bild eines sechsstrahligen Sterns, der über dem leeren Gewölbe funkelt, Deine Vollkommenheit wieder entschleiern.

Du bist mir erschienen als ein hochbetagter Gott, ein ehrwürdiger Gott, der Herr der Zeit, der eine scharfe Sichel trägt.

Du bist mir erschienen als ein fröhlicher und scherzhafter Gott, voller Majestät, ein König, ein Vater in seiner Blüte. Du trugst das Zepter des Universums, gekrönt vom Rade des Geistes.

Du bist mir erschienen mit Schwert und Speer, ein Kriegsgott in Flammen der Rüstung unter Deinen Reitern.

Du bist mir erschienen als ein junger und strahlender Gott, ein Gott der Musik und Schönheit, ebenso als ein junger Gott in seiner Stärke, auf der Lyra spielend.

Du bist mir erschienen als der weiße Schaum, die Glieder eines Wunders von Frauen, als eine Göttin der höchsten Liebe, den Gürtel aus Gold tragend.

Du bist mir erschienen als ein junger Knabe, schadenfroh und lieblich, mit Deiner Flügelkugel und Deinen Schlangen auf einen Stab gesetzt.

Du bist mir erschienen als eine Jägerin zwischen Deinen Hunden, als eine Göttin von unschuldiger Reinheit, als ein Mond zwischen den vergangenen Eichen des Waldes von Jahren.

Aber ich wurde von keinen von diesen getäuscht. All diese schob ich beiseite, rufend: Hinfort! So daß all diese aus meiner Vision verschwanden.

Auch schweißte ich den Flammenstern und den sechsstrahligen Stern in der Schmiede meiner Seele zusammen, und siehe! Ein neuer Stern 418, der über all diesen ist.

Dennoch nicht einmal so wurde ich getäuscht; denn die Krone hat Zwölf Strahlen.

Und diese Zwölf Strahlen sind eins.

Nun, dann sah ich diese Dinge verkehrt und böse; und sie waren nicht; ebenso wie Du nicht bist.

Ich sah die Zwillingsköpfe, die ewig gegeneinander kämpfen, sodaß all ihr Denken eine einzige Verwirrung ist. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Verblender der Weisheit, wie schwarze Affen nichtswürdigen Unsinn schwatzend. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die verschlingenden Mütter der Hölle, die ihre Kinder verzehren — Oh ihr, die ihr ohne Verständnis seid! Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Unbarmherzigen und Unwürdigen, die den Blutsaugern gleich ihre Seelennahrung rissen. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Brennenden, Riesen wie Vulkane, die den schwarzen Auswurf des Feuers ausspieen und Rauch in ihren Zorn. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Geringen, die Zänkischen, die Selbstsüchtigen — sie waren wie Menschen, Oh Herr, sie waren sogar gleich für die Menschen. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Raben des Todes, die mit heiserem Krächzen auf der aasbedeckten Erde flogen. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die lügenden Geister wie Frösche auf der Erde, und auf dem Wasser und auf dem trügerischen Metall, das alle Dinge zerfriißt und nicht besteht. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Obszönen, Stiermenschen in den Abyss der Fäulnis gekettet, die sich ihre Zungen aus Pein zerfraßen. Ich sah Dich in diesen.

Ich sah die Frau. Oh mein Gott, ich sah das Bildnis davon, gleich wie eine liebliche Hülle, die einen schwarzen Affen verbirgt, ebenso als eine Gestalt, die mit ihren Händen kleine Bilder von Menschen in die Hölle herunterzieht. Ich sah sie von Kopf bis zum Nabel als eine Frau, vom Nabel bis zu ihren Füßen als ein Mann. Ich sah Dich sogar in ihr.

Denn mein war das Schlüsselwort zum verschlossenen Palast 418 und mein die Zügel des Wagenlenkers der Sphinxen, schwarz und weiß. Aber ich wurde von keinem von allen diesen getäuscht.

Denn ich entfaltete es in meiner Feinheit in die Zwölf Strahlen der Krone.

Und diese Zwölf Strahlen waren Eins.

Sage Du, daß Er Gott eins ist; Gott ist der Ewige; Er irgendein gleiches oder irgendeinen Sohn, oder irgendeinen Begleiter. Nichts soll vor seinem Antlitz bestehen.

Sogar rief ich fünfhundertundelfmal nächtlich einundvierzig Tage lang zum Herren die Bestätigung Seiner Einheit.

Auch rühmte ich Seine Weisheit, mit welcher Er die Welten erschuf.

Ja, ich preiste Ihn für Seine verständliche Essenz, durch welche das Universum zu Licht wurde.

Ich dankte Ihm für Seine vielfache Gnade; ich verehrte Seine Größe und Majestät.

Ich erbebte in Seiner Macht.

Ich frohlockte in der Harmonie und Schönheit Seiner Essenz.

In Seinem Siegen verfolgte ich Seine Feinde; ja, ich trieb sie den jähen Abhang hinunter; ich donnerte nach ihnen in den äußersten Abyss; ja, darin war ich an der Herrlichkeit meines Herren teilhaftig.

Seine Pracht schien auf mich. Ich verehrte Seine verehrungswürdige Pracht.

Ich ruhte mich aus, die Festigkeit von Ihm bewundernd, wie die Erschütterung Seines Universums, die Auflösung aller Dinge, Ihn nicht bewegen konnte.

Ja, wahrlich, ich der Herr Vizeregent Seines Königreiches, ich, Adonai, der ich zu meinem Diener V.V.V.V.V. spreche, herrschte und regierte an Seiner Stelle.

Dennoch formulierte ich auch das Wort der zwiefachen Kraft in der Stimme des Meisters, sogar das Wort 418.

Und all diese Dinge täuschten mich nicht, denn ich entfaltete sie in meiner Feinheit in die Zwölf Strahlen der Krone.

Und diese Zwölf Strahlen waren Eins.

Auch das kleine Kind, der Liebhaber von Adonai, sogar V.V.V.V.V., die Herrlichkeit von Adonai wiederspiegelnd, erhob Seine Stimme und sagte:

Ruhm sei Gott, und Danksagung sei Gott! Es gibt einen Gott allein, und Gott ist über alle Maßen groß. Er ist bei uns, und es gibt keine Stärke außer in Ihm, dem Erhabenen, dem Großen.

So wurde V.V.V.V.V. wahnsinnig und ging nackt um.

Und all diese Dinge flohen hinweg, denn er verstand sie alle, daß sie nichts waren außer alte Lumpen auf der Göttlichen Vollkommenheit.

Auch bedauerte er sie alle, daß sie nur verzerrte Spiegelbilder waren.

Auch warf er sie nieder, damit sie nicht Herrschaft erlangten über die Gerechten.

Auch paßte er sie in ein Bild ein, schön anzuschauen.

Und indem er sie so erobert hatte, war da ein bestimmtes Glitzern in der Heiligkeit sogar in der hohlen Sphäre äußeren Glanzes.

So wurde all dies strahlend.

Und als er sie fest in Reihenfolge und Anordnung gesetzt hatte,

Verkündete er die Vollkommenheit, die Braut, das Entzücken Gottes in Seiner Schöpfung.

Aber obwohl er so wirkte, prüfte er immer Sein Werk durch den Stern 418.

Und Er täuschte ihn nicht; denn in Seiner Feinheit entfaltete Er ihn in die Zwölf Strahlen der Krone.

Und diese Zwölf Strahlen waren Eins.

An der Stelle des Kreuzes ist der unteilbare Punkt, der keine Punkte noch Teile noch Ausdehnung besitzt. Noch hat er tatsächlich eine Position, da er jenseits von Raum ist. Noch hat er ein Dasein in der Zeit, denn er ist jenseits von Zeit. Noch hat er Ursache oder Wirkung, wenn man sieht, daß sein Universum in jeder Hinsicht unendlich ist und nicht an diesen unseren Vorstellungen teilhaftig.

So schrieb ο˝ν μ´η der Exempt Adept, und das Gelächter der Meister des Tempels beschämte ihn nich.

Noch war er beschämt, als er das Gelächter der kleinen Höllenhunde hörte.

Denn er wohnte an Seinem Ort, und Seine Falschheit war Wahrheit an Seinem Ort.

Die kleinen Hunde können illn nicht berichtigen, denn sie können nichts tun als bellen.

Die Meister können ilm nicht berichtigen, denn sie sagen: Schau es dir an!

Und ich kam und sah, eben ich, Perdurabo, der Philosoplius aus dem Äußeren Kolleg.

Ja, sogar ich der Mensch sah Sein Wunder.

Und ich konnte es für mich nicht erhalten.

Das, was mich errichtete, ist unsichtbar und nicht zu kennen in Seiner Essenz.

Nur denen, die wissen, mag ES bekannt sein.

Denn sie haben den Genius des Mächtigen Schwertes 418.

Und sie werden nicht von irgendeinem dieser Dinge getäuscht; denn in ihrer Feinheit entfalteten sie sich alle in die Zwölf Strahlen der Krone.

Und diese Zwölf Strahlen waren Eins.

Tiefer und tiefer in den Sumpf der Dinge! Weiter und weiter in die nie endende Ausdehnung des Abyss.

Die große Göttin, die sich über Glas Universum beugt, ist meine Herrin; ich bin die Flügelkugel an Ihrem Herzen.

Ich ziehe reich immer zusammen, so wie Sie sich immer ausdehnt.

Am Ende ist alles Eins.

Unsere Liebe hat den Vater und Schöpfer aller Dinge zur Geburt gebracht.

Er hat die Elemente errichtet; den Äther, die Luft, das Wasser, die Erde und das Feuer.

Er hat die wandernden Sterne in ihren Bahnen errichtet.

Er hat mit den sieben Sternen Seines Pfluges gepflügt, daß die Sieben sich wirklich bewegten, jedoch immer sich auf den Unwandelbaren richten.

Er hat die Acht Gürtel errichtet, womit er die Weltenkugeln umgürtet hat.

Er hat die Dreiheit von Triaden in allen Dingen errichtet, Feuer in Feuer gezwungen und alle Dinge in dem Stall-Wohnort der Könige Ægyptens eingerichtet.

Er hat Seine Regeln in Seinem Königreich errichtet.

Dennoch beugt sich auch der Vater der Macht des Sternes 418 und damit

Entfaltet Er es alles in Seiner Feinheit in die Zwölf Strahlen der Krone.

Und diese Zwölf Strahlen sind Eins.

Dann formulierte ich mir selbst in der Macht des Löwen jenes heilige und formlose Feuer, קדש, welches durch die Tiefen des Universums funkelt und blitzt.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh verschmolz die Erde zu einem Likör klar wie Wasser.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh verdampfte das Wasser zu klarer Luft.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh erhitzte sich die Luft und wurde zu Feuer.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh, Oh Herr, zerstreute sich das Feuer im Raum.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh, Oh Herr, löste sich der Raum in der Tiefe des Gemütes auf.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh zerstob das Gemüt des Vaters in den Glanz unseres Herrn der Sonne.

Bei der Berührung des Feuers Qadosh wurde der Glanz unseres Herrn in das Nichts unserer Herrin des Körpers der Milch der Sterne aufgenommen.

Dann nur war das Feuer Qadosh ausgelöscht, als der Eintretende von der Schwelle zurückgetrieben wurde.

Und der Herr des Schweigens wurde auf die Lotusblüte gesetzt.

Dann wurde alles vervollständigt, was zu vervollständigen war.

Und Alles und Eins und Nichts wurden beim Erschlagen des Kriegers 418 erschlagen.

lm Erschlagen der Feinheit, die all diese Dinge in die Zwölf Strahlen der Krone entfaltete,

die zum Einen zurückkehrte, und jenseits des Einen, sogar bis zur Vision des Narren in Seiner Narrheit, der das Wort Ararita sang, und jenseits des Wortes und des Narren; ja, jenseits des Wortes und des Narren.